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Der Trickster im Phool

Die Mythologien der Welt wissen von jenen Wesen zu berichten die immer schon irgendwie ausserhalb des Götterpantheons standen und sich bevorzugt auch um jene kümmerten die ausserhalb der Gesellschaft standen. Jene Wesen werden Trickster genannt und es gibt sie in nahezu jeder Kultur in irgendeiner Weise. Die Phools können als eine lebendige verkörperung jener trickster gesehen werden die heutzutage bestenfalls noch in Ritualen oder in In oder Evokationen gerufen werden jedoch nie länger in dieser Welt verweilen. Die meißten Magier werden sich wohl voller grausen abwenden bei dem Gedanken einen Trickster für ein ganzes Leben in sich zu tragen. Zu groß scheint das Risiko, zu unvorhersehbar die Effekte zu willkürlich die Magie. Der Phool jedoch strebt genau danach. Eine äusserst lebendige und muntere verkörperung eines Tricksters auf dieser Welt zu sein. Es reicht dabei nicht aus den Trickster in sich selbst zu lassen. Nicht von ausserhalb kann dieses Wesen kommen, nicht für immer beschworen und gebunden werden. Der Phool strebt danach diese universellen Qualitäten selbst zu entwickeln, sie aus seinem tiefsten inneren zu holen und lachend über die Welt zu bringen wenn er seinen Unfug treibt. Er wird kein Abbild alter Götter er will selbst ein lebender Gott werden wenn auch ein Gott des Wahnsinns und der List. So war es immer schon die Essenz der Magie des Tricksters jemanden durch eine List zu etwas zu bringen das diese Person eigentlich nicht wollte. Meißt zum Vorteil des Tricksters und seiner Schützlinge, oft auch zum Schaden der anderen aber immer um sich selbst in irgendeiner Art zu bereichern. Es ist diese Form der Magie, wenn man so will der Betrug, der wesentliches Kernelement der discordischen Magie ist. Je besser und ausgefeilter die List ist desto kunstvoller wird dadurch die Magie. Doch wo viele das Schuldgefühl oder die unmoral ablehnen lernt der Phool damit zu leben, sie anzunehmen als urtümlicher Teil seiner Natur und sich an der einfältigkeit derer zu erfreuen die auf seine Listen und Betrügereien hereinfallen. Er hat es nicht nötig sich in Schuld zu suhlen sein Gewissen isst immer rein denn er weiß wer auf ihn hereinfällt ist selber schuld. Nicht umsonnst gibt es für den Phool den Outer Space als Müllkippe seiner Schuldgefühle. Nicht umsonnst besteht für ihn die Möglichkeit sie dort abzuladen um sich zu befreien von den Zwängen und Konventionen die ihn in seinem Treiben binden würden. Und so wie die Trickster der alten Legenden durch ihre Streiche meißt unvorhergesehn ganz wundervolle Dinge vollbracht haben so vollbringt auch der Phool meißt ganz nebenbei und nicht selten ohne absicht seltsame und wundervolle Dinge wenn er seine Magie wirkt. Im Gegensatz zu den meißten anderen Magiern nimmt der Phool dies jedoch als gegeben hin und erfreut sich dabei noch an den unabsehbaren Konsequenzen die seine taten haben immer im gewissen das sein Wirken möglicherweise wesentlich bessere Ergebnisse erzielt und das auf ungewolltem Wege.

Der Phool erlernt, entwickelt und erprobt Techniken um aus der kollektiven Bedeutungsmatrix auszusteigen und in diesem Zustand der Ver-rücktheit zu verweilen. In diesem Zustand ist der Geist frei vom Einfluss der Götter, Naturgesetze, Behörden, Ämter, Nachbarn, der Greys und Illuminaten, der Sprache und Symbole. Beizeiten soll sich dort auch der ein oder andere große Alte aufhalten, aber ich persönlich gehe davon aus, dass Eris auch sie ziemlich schnell vergrault hat.

Naja, das ist eine andere Geschichte, letztlich ist der Raum von dem ich hier spreche der Ort an welchem aus dem fortwährend Tanz der dort zusammenden Kräfte Realität und Bedeutung generiert wird. Der Masterphool hat diese Stufe erfolgreich gemeistert, er ist mit anderen Worten endgültig „wahnsinnig“ geworden und das ist garnicht so einfach wie manch einer glauben mag. Im Vergleich zum „gewöhnlichen“ Wahnsinnigen kann der Masterphool diesen Zustand willentlich hervorrufen, beliebig lange aufrechterhalten und in den meisten Fällen auch wieder problemlos bannen. Vielleicht wird er oder sie oder was auch immer zunächst alles was dort vor sich geht ausgibig unter die Lupe nehmen, mit den vorhandenen Möglichkeiten und Variablen spielen oder sich einfach nur zurücklehnen und die Show genießen. Ein unter den meisten Masterphools sehr beliebter Zeitvertreib scheint es allerdings darin zu liegen die Wucht des Aufeinandertreffens der begsagten Kräfte zu intensivieren oder den Graugesichtern und Kohlköpfen eindrucksvoll und durchaus humoristisch zu demonstieren, dass das Leben doch nicht so eindeutig ist, wie sie es gerne hätten. Für mich klingt das verdammt nochmal nach Tricksterei.

So mag es für aussenstehende wie ein unfairer Betrug wirken der Phool jedoch sieht darin nicht weiter als das nutzen seiner von der Göttin und ihm selbst gegebenen Fähigkeiten. Dabei ist es mitunter nicht mal eine schadhafte List oder bösartigkeit die ihn antreibt sondern lediglich die einfache erkenntniss „ich kann es dann tu ich es“. So ist die Antwort auf die Frage warum er dies tut ebenfalls simpel denn sie besteht aus dem einfachen Satz „weil ich es kann“. Das er dafür vieleicht nur unverständniss erntet soll ihm nur recht sein denn letztendlich ist auch das nur wieder eine bestätigung für ihn selbst. So nimmt er willentlich und gerne die Rolle des kosmischen Narren ein der, wie einst Till Eulenspiegel einst, in die Luft guckt aus einer Launer herraus, und amüsiert von dannen zieht wenn es ihm alle Welt gleichtut nicht ohne vorher noch die dreistigkeit zu besitzen von den umstehenden Ruhm, Ehre und Entschädigung zu fordern für die Weisheiten die ihnen zuteil wurden. Dabei glaubt er selber bereits an die unumstößliche Wahrheit dessen was er sagt denn so ist seine Natur und wie der Narr in alter Zeit kann er unbehelligt gehen da niemand an seinem Wahnsinn zweifelt, nicht mal er selbst.

ich würde sogar soweit gehen, dass das was von den meisten menschen als „lügen“ bezeichnet wird eines der grundlegenden werkzeuge in der trickkiste des phools ist. Dabei gehen wir davon aus, dass dieses verhalten keineswegs als unmoralisch zu betrachtet ist, sondern viel mehr als eine praktische umsetzung einer der ersten zentralen erkenntnisse, welche der phool auf seiner magischen irrfahrt erlangt. er hat erkannt, dass wahrheit lediglich ein konzept oder metaprogramm innerhalb des menschlichen geistes/biocomputers ist. ihm ist klar, dass er der von nietzsche im einem moment der illumination beschriebene „künstler“ ist, der welten erschafft, aber doch schließlich die urheberschaft an allem was ihn umgibt vergisst. im gegensatz zum normalo (bedauerlicher oder belustigender weise gehört zu dieser gruppe von holzköpfen auch weiterhin ein großteil der sogenannten magischen community) ist sich der phool seines künstlerischen wirkens jederzeit bewusst. hier fängt der spaß gerade erst an, denn der phool erdreistet sich in stahlender selbstüberschätzung und heretischer anmaßung aktiv am gestaltungsprozess des kosmischen kunstwerks teilzunehmen. in klassischer trickstermanier stellt er damit immer wieder den ontologischen herrschaftsanspruch von kirche, staat und wissenschaft in Frage was die kohlköpfe zum verzweifeln und greyface zum toben bringt.

Das ist sein Wesen. Den Betrug und die List zelebrierend tanzt der Phool im Nebel der Metamorphose die ihn zu einem Trickster macht.

diskordianische-praksis/chaos-magick/univers-city/die_mysterien_der_discordischen_magie/trickster_im_phool.txt · Zuletzt geändert: 2018/09/08 17:44 von Cpt. Bucky Saia